Ein Lösungsweg: Die Streuobst-Solawi

Damit Streuobstwiesen weiterhin gepflegt und erhalten werden braucht es neue Ansätze. Genau das wollen wir mit der Streuobst-Solawi!

Hier ist die Idee: Menschen tun sich zusammen, um gemeinsam für den Erhalt der Streuobstwiesen zu sorgen und ihre Nutzung aufrecht zu erhalten. Die Vorteile dieses Engagements sind vielseitig:

1. Genuss! Die Solawi bietet leckeres, gesundes Obst in einer Vielfalt, gegen die kein Supermarkt ankommt 

2. ein Beitrag zum Klimaschutz! die Solawi bietet eine regional-saisonale Versorgung mit frischem Obst an. Wir lagern das Obst in einem Erdkeller, der ohne aufwändige Kühlung auskommt, und liefern es mit dem Lastenrad aus – ganz ohne fossile Energieträger. 

3. Ein Beitrag zum Artenschutz! Durch die Solawi können wir alte Streuobstbestände, die ansonsten verfallen würden, wieder gut pflegen und bewirtschaften. Die Flächen werden entweder von Schafen beweidet oder zur Heuernte genutzt. Dadurch bleibt das Biotop Streuobstwiese in seinen vielfältigen ökologischen Funktionen intakt.

4. Ein Betrag zur Ernährungswende und Ernährungssouveränität! Wir setzen uns für eine Welt ein, in der Lebensmittel nachhaltig und regenerativ angebaut werden; in der wir unser Essen vor Ort in regionalen Kreisläufen anbauen; in der Menschen in der Landwirtschaft selbstbestimmt dieser lebensnotwendigen Arbeit nachgehen können; in der wir selbst bestimmen, was auf den Acker und auf den Tisch kommt; in der das Land Gemeingut aller Menschen und Lebewesen ist. 

5. Ein Beitrag zum Erhalt der Sortenvielfalt! Auf unseren Flächen wachsen zahlreiche alte Sorten und durch Neupflanzungen kommen weitere hinzu. Freut euch auf die geschmackliche Vielfalt :) 

6. Ein Beitrag für lebendige Landschaften! Unsere Streuobstwiesen sind wirklich schöne Orte – kommt gern vorbei!

Mitglied werden, sich die Ernte teilen: Du/Ihr möchtet Mitglied in der Streuobst-Solawi werden und einen eigenen Anteil erhalten? Wie schön. Alles, was ihr dazu tun müsst, ist dieses Dokument auszufüllen und unterschrieben an uns zu schicken – per Post oder per Mail. Lest euch vorher die Informationen zur Finanzierung und zur Auslieferung gut durch. Solltet ihr noch weitere Fragen haben, könnt ihr uns einfach eine Nachricht an unsere Mailadresse schreiben.

So funktionierts – die Finanzierung: Die solidarische Landwirtschaft basiert, wie der Name schon sagt, auf einem solidarischen Finanzierungsprinzip: Die Menschen, die die Pflege und Bewirtschaftung übernehmen, stellen zu Beginn der Saison einen Finanzplan auf. Darin legen sie dar, wie viel Geld sie voraussichtlich für die Arbeit in der Solawi benötigen. Die Mitglieder verpflichten sich dann dazu, dieses Geld gemeinsam aufzubringen. Im Gegenzug erhalten sie einen Anteil der Ernte von den Streuobstwiesen. Finanziert wird aber die gesamte Arbeit auf den Streuobstwiesen, nicht das einzelne Kilogramm Obst.

Dieses Modell ist für alle Beteiligten von Vorteil: Den Streuobstwiesenbewirtschafter*innen bietet es finanzielle Sicherheit. Sie müssen nicht bis zur Erntezeit warten, um zu wissen, ob sich die Arbeit auch finanziell gelohnt hat. Sie sind geschützt vor Preisschwankungen und Ernteausfällen. Die Mitglieder bekommen nicht nur einen Ernteanteil, sondern wissen auch genau, wo ihre Lebensmittel herkommen und wer sie geerntet und ausgeliefert hat. Dieser persönliche Bezug schafft Vertrauen, Verständnis und Wertschätzung. Außerdem bekommen die Mitglieder Zugang zu besonderen Erfahrungsräumen: Bei gemeinsamen Ernteeinsätzen und Festen besteht die Möglichkeit, die anderen Menschen der Solawi kennenzulernen, die Streuobstwiesen zu erkunden und selbst aktiv zu werden.

Aber auch unter den Mitgliedern wird dieses Prinzip angewendet: Es gibt keinen Festpreis für die Mitgliedschaft, sondern nur einen Richtwert. Jede Person, die Mitglied wird, entscheidet selbst, wie viel sie zahlen kann. Wer mehr Geld zur Verfügung hat und geben kann, ermöglicht damit auch eine Mitgliedschaft für Menschen, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben.

Für die laufende Saison liegt der Richtwert bei 190€ für das gesamte Jahr.

So funktionierts – die Lieferung:

• Die Auslieferung des Obsts beginnt mit der Kirschernte und läuft bis Ende Dezember.
• Geliefert wird, was gerade reif ist oder im Lager: Anfangs Kirschen, später Pflaumen und Zwetschgen, dann Äpfel und Birnen sowie Apfelsaft. 
• Die Lieferung erfolgt immer Donnerstags und erfolgt größtenteils mit dem Lastenrad. Der Anteil kann ab 16 Uhr abgeholt werden.
• Aktuell gibt es zwei Abholstellen in Göttingen: In der Immanuel-Kant-Straße 46, und der Geist-Straße 2. Mitglieder der Gemüse-Solawis Dramfeld und Landolfshausen können das Obst auch an ihrer jeweiligen Gemüseabholstelle einsammeln. 
• Damit das Obst in den Abholstellen nicht schlecht wird, gibt es eine Abholfrist, bis zu der der Anteil abgeholt werden soll. Nach Ablauf der Frist ist das Obst in der Abholstelle für alle Mitglieder freigegeben. Kirschen und Zwetschgen sollten wegen ihrer kurzen Haltbarkeit bis Samstagmittag abgeholt werden, Äpfeln und Birnen bis Sontagabend.